Müller, Karl-Wilhelm, Twiete 19 [1]


Altes Wohnhaus des Hofes Müller/Twiete (Foto von Erika Böhmer geb. Müller)

Der Hof Müller in der Twiete ist erst nach 1920 als landwirtschaftlicher Betrieb verzeichnet.

Nach der Urkatasterkarte von 1828 war die Fläche, auf der heute die Wirtschaftsgebäude stehen, im Eigentum von Arnold Borghoff, der angrenzende Grasgarten gehörte Georg Braucks, die Parzelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite jedoch, auf der heute das Wohnhaus steht, Wilhelm Linnhoff.

Der Hof Müller ist bei älteren Menschen im Dorf unter dem Namen Bals / Junkerstelle bekannt.

Wilhelm Junker arbeitete an der Bahn in Soest, wurde um 1920 dort freigestellt, um anschließend Landwirtschaft zu betreiben.

Heute beträgt die eigene landwirtschaftliche Nutzfläche 10 ha, dazu kommen 65 ha Pachtland. Es werden Rüben, Weizen, Raps und Erbsen angebaut und außerdem Schweine gemästet. Der Hof Müller ist einer der fünf bewirtschafteten Vollerwerbsbetriebe des Dorfes.

Eigentümer ist Karl-Wilhelm Müller (geb. 1939), der z. Zt. Ortsvorsteher ist und bis 1999 Ortslandwirt des Dorfes war. Aus der Ehe mit Helga Müller geb. Kügler (geb. 1937) sind drei Töchter hervorgegangen: Anke (geb. 1966) Studienrätin, Kirsten (geb. 1973) Grundschullehrerin und Katrin (geb. 1977) Beamtin (Versorgungsamt).

ca. 1957
Luftaufnahme (Ausschnitt) Hof Müller, im Hintergrund die Gärten auf dem Schwarzen Felde, rechts in der Twiete Haus Linne. (Foto von Familie Müller)

Die Mutter des Hofeseigentümers Elli Großmann verw. Müller, geb. Junker (geb.1913) war in erster Ehe verheiratet mit Karl Müller aus Deiringsen. Er ist Kriegsteilnehmer des 2. Weltkrieges gewesen und nach dem Krieg aus Gefangenschaft krank und erschöpft bis Soest gekommen, wo er an den Kriegsfolgen nach 7 Tagen gestorben ist.

1950er
Hof Müller in den fünfziger Jahren (Foto von Erika Böhmer geb. Müller)

In zweiter Ehe verheiratete sich die Kriegerwitwe mit Herbert Großmann, geb. 1920 in Schlesien. Herbert Großmann hat seine ganze Kraft bis ins hohe Alter in den Dienst des Hofes gestellt und bei Berufskollegen im Dorf hohes Ansehen erworben.

Das neue Wohnhaus wurde 1976/77 errichtet. Für das alte auf der gegenüberliegenden Seite der Straße bekam man die Auflage, es für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen.

20.01.1999
Wohnhaus des Hofes Müller (Foto von Dela Risse)

Quelle

  1. Risse, Dela: Meiningsen: Gestern und heute. Siehe Literaturverzeichnis.