Ein Reiterverein in Meiningsen (von Dela Risse)


1. Turnier 1948, Heini Blumendeller auf "Gräfin". (Foto von Anna Blumendeller)

Nach dem Krieg, ca. 1948, taten sich einige junge Männer zusammen, um in Meiningsen einen Verein zu gründen. Hinter unserem heutigen Viktor-Raabe-Gemeindehaus, auf Blumendellers Weide, wurde in Eigenleistung ein Reitplatz angelegt.

Schon die Dinge des täglichen Bedarfs waren zu der Zeit für die Menschen nicht zu bekommen. Wie sollte man dann für die Reitsportler eine Ausrüstung beschaffen? Auf dem obenstehenden Foto wird deutlich, daß sogar beim ersten Turnier im Dorf ohne Kappe und im sportlichen Hemd geritten wurde.

Die Namen der Mitglieder, Reiter aus der Landwirtschaft, lauten: Heini Blumendeller (Meiningsen), Karl-Wihelm Böhmer auf Amateur (Meiningsen), Wilhelm Hohoff auf Wotan (Epsingsen), Ernst Blumendeller (Röllingsen), Ernst Tillmanns (Röllingsen). Heinrich Schäfers (Sievringen).

An jedem Sonntagvormittag traf man sich unter der Aufsicht des Reitlehrers Heinz Brinkwirth auf dem Reitplatz zum Trainieren, denn in der Woche gingen die Pferde vor landwirtschaftlichen Geräten.

Dieser Zeitpunkt war nicht besonders gut gewählt, denn der damalige Meiningser Pfarrer Rausch hatte diese Aktivitäten nahe der Kirche zur Zeit des Gottesdienstes sehr ungern. Eine Einigung ist später erzielt worden.

Natürlich gab es auch einmal einen Unfall. Ernst Tillmanns und Karl-Wilhelm Böhmer prallten im Galopp zusammen. Mit einer Knieverletzung mußte einer der beiden Reiter eine Ruhepause einlegen.

Das sonntägliche Treffen der Vereinsmitglieder klang meistens damit aus, daß man sich nebenan in der Gastwirtschaft Bals gemütlich zu einem Bier zusammensetzte.