Gustav Clemen [1]

Pfarrer von 1933 bis 1938 in Meiningsen.

Die Ostönner Kirchengemeinde hat heute noch ein meist wohlwollendes Bild von Pfarrer Clemen in Erinnerung. Von 1917 bis 1941 war er dort als Pfarrer "dem man rückhaltlos habe vertrauen können" und der "geholfen habe, soweit es ihm überhaupt möglich gewesen sei".

Pfarrer Gustav Clement mit Ehefrau
Pastor Gustav Clemen mit seiner Frau im Ostönner Pfarrgarten

Als Pfarrer Viktor Raabe 1933 aus Protest über den Wahlsieg der Glaubensbewegung "Deutsche Christen" von allen kirchlichen Ämtern zurücktrat, übernahm Pfarrer Clemen in Vakanzvertretung die Meiningser Gemeinde.

Gustav Clemen war in Bezug auf den Kirchenkampf in der nationalsozialistischen Zeit ab 1933 mit großer Wahrscheinlichkeit anders eingestellt. Wie er zu dem NSDAP- und Hitler-freundlichen Beschluss der Soester Synode am 16. August 1933 stand, ist nicht ganz klar. In diesem Beschluss heißt es:

"Die Kreissynode bekennt sich mit dankbarer Freude zu der gottgeschenkten Bewegung, welche unser deutsches Volk unter der kraftvollen Führung unseres Reichskanzlers Adolf Hitler ergriffen und es vor dem drohenden Bruderkriege und Bolschewismus bewahrt hat ...".

Es ist aber sicher, dass er sich nicht ausdrücklich kirchenpolitisch profilierte.

Die Meiningser Gemeinde hat nicht so gute Erinnerungen an Gustav Clemen. So wird behauptet, er hätte die Meiningser Kollekte für die Gemeinde Ostönnen vereinnahmt und auch sonst kein übermäßiges Engagement für die Meiningser Gemeindemitglieder erkennen lassen.

Als er 1938 von Wilhelm Jansen aus Schwefe - wiederum in Vakanzvertretung - abgelöst wurde, übernahm wieder ein mutiger, offen gegen die "Deutschen Christen" opponierender Pfarrer die Meiningser Gemeinde.

1941 starb Gustav Clemen nach längerer Krankheit. Er wurde auf dem Ostönner Friedhof beigesetzt.

Quelle

  1. Johann Justus Ritter, fortgeschrieben von den Pastoren der Ostönner Kirchengemeinde: Die Geschichte der Kirchengemeinde Ostönnen. Soest-Ostönnen 2005.

Siehe auch